10.10.
Tabellennachbar-Duell in heimischer Halle: Die HSG Nordhorn-Lingen empfängt am Sonntagnachmittag um 17:00 Uhr im Nordhorner Euregium den Erstliga-Absteiger 1. VfL Potsdam. Dyn überträgt die Partie im Livestream auf der Plattform.
Die Adler aus der Hauptstadt Brandenburgs konnten die Klasse ihrer ersten Erstligasaison der Vereinshistorie nicht halten. Das Team von Emir Kurtagic hatte lediglich drei Saisonsiege eingefahren und stand früh als erster Absteiger fest.
Damit sind sie zu Saisonstart in ihre dritte 2. HBL-Saison gestartet; die Bilanz ist nach sechs Spieltag mittelmäßig. Mit 6:6 Punkten belegt Potsdam den 8. Tabellenplatz; drei Siege stehen drei Niederlagen gegenüber. Dementsprechend schwierig tut sich Tarek Marschall damit eine Prognose zu wagen: „Ob Potsdam als Absteiger ein schwieriger Gegner ist, lässt sich nur schwer sagen. In der 2. Handball-Bundesliga kann jeder jeden schlagen – das haben wir selbst erlebt: Erst gewinnen wir mit 15 Toren gegen Dessau, zwei Wochen später verlieren wir mit zwölf in Balingen. Diese Liga ist extrem unberechenbar.“ Die Erfahrung musste auch der VfL machen, als er vergangenen Samstag zuhause mit 29:33 (13:17) gegen Coburg verlor und der HSC damit auswärts seinen ersten Saisonsieg einfuhr.
Vor der laufenden Spielzeit hatte sich der VfL-Kader nochmals stark verändert und weiter verjüngt. Spieler wie Kofler, Šimić, Akakpo und Orlov blieben erstklassig, dafür kamen spannende Neuzugänge hinzu. Allen voran der österreichische Spielmacher Markus Mahr, der in einem Spiel schon 14fach eingenetzt hat, mit 40 Treffern auf Platz 2 der Zweitliga-Torschützenliste liegt und auch den höchsten Handball Performance Index im Team aufweist.
Für die Spieler der HSG kommt am Sonntag eine nahezu unbekannte Mannschaft: “Potsdam ist nach dem Abstieg aus der DAIKIN HBL personell komplett umgekrempelt worden. Im Vergleich zu vor zwei Jahren sind, soweit ich weiß, nur noch zwei Spieler dabei, gegen die ich damals gespielt habe. Viele Gesichter sind neu – für einige ist es sogar das erste Jahr in Deutschland“, beschreibt Tarek die Situation, auf die sie sich einstellen müssen.
Besagte Spieler, dessen erste Saison in Deutschland es ist, sind unter anderem die italienischen Nationalspieler Marco Mengon und Davide Bulzamini (beide Rückraum) sowie Gabriele Sontacchi (Kreis). Dass sie den Weg nach Potsdam fanden, hat zweifellos mit Bob Hanning zu tun, der italienische Nationaltrainer und zudem Head of Sports bei Potsdam ist. Aus Krefeld kam Rechtsaußen Tim Hildenbrand, der zuletzt gegen Coburg achtmal traf. Feste Größen bei den Adlern sind weiterhin Spieler wie U21-Nationaltorwart Frederik Höler, sowie Jannek Klein, der den Weg von die Erst- in die Zweitklassigkeit mitgegangen ist. Der Rückraumrechte ist einer von zwei Akteuren, der vor dem Jahr 2000 geboren wurde.
Potsdam bringt eine enorme Strafwurf-Qualität mit. Mit 27 Siebenmetertoren, die hauptsächlich von Siemer und Mahr erzielt wurden, führt der VfL die ligaweite Statistik an. Und auch bei den durchschnittlichen Gegentoren für das Kurtagic-Team die Statistik an, denn die rot-blaue Defensive lässt nur durchschnittlich 27 Gegentreffer pro Spiel zu, und das bei bis dato nur 16 Zeitstrafen, was ebenfalls ligaweite Spitze ist. Dafür trifft keine Mannschaft so selten vom Kreis wie Potsdam, zwölf Tore sind hier im Ligavergleich der niedrigste Wert.
In der Trainingswoche vor dem Tabellennachbar-Duell musste Trainer Mark Bult im Training auf einige Spieler verzichten, die krankheitsbedingt pausierten. Doch trotzdem ist sich Tarek Marschall sicher, dass sich die HSG die Punkte des siebten Spieltags holen wird, um damit den Anschluss ans obere Tabellendrittel zu halten. “Die Favoritenrolle liegt bei uns – wir sind zuhause ungeschlagen und wollen das auch bleiben. Ich bin überzeugt davon, dass wir gegen Potsdam gewinnen werden.“
Der Direktvergleich weist erst sieben Begegnungen zwischen Nordhorn-Lingen und Potsdam aus. Davon gingen vier an die HSG, dreimal gewannen die Adler. In der Aufstiegssaison 2023/24 war Potsdam zuletzt beide Male gegen die HSG erfolgreich.
Anpfiff der Partie des 7. Spieltags ist um 17:00 Uhr, um 16 Uhr beginnt der Einlass im Euregium. Für alle Kurzentschlossenen hat die Abendkasse geöffnet. Für alle, die nicht vor Ort sein können, beginnt der Dyn Livestream am Sonntag um 16:45 Uhr.





