28:35: Niederlage bei Tabellenführer Potsdam

Eine starke Halbzeit genügt nicht – Adler ziehen nach der Pause davon

19.04.2024

Heute ohne Vorrede – wir gehen direkt „live" ins Spiel: Offensiv beginnen Ritterbach, Marschall, Wasielewski, de Boer, Terwolbeck und Lux vor Budalic. Das erste Tor gelingt Marschall direkt: 0:1. Das 1:1 folgt prompt, doch noch schneller antwortet Marschall: 1:2. Pöhle verteidigt für Terwolbeck, Simovic fehlt heute komplett. Die Gastgeber müssen auch auf zwei wichtige Akteure verzichten: Hansson und Orlov fehlen, dafür ist der von den Füchsen erstliga-erfahrene Langhoff dabei.

Statt des möglichen 1:3 kassiert die HSG auf der Gegenseite die erste Zeitstrafe – Lux wird auf die Strafbank geschickt. Während der zwei Minuten machen es unsere in Schwarz spielenden Jungs gut: Es fällt kein Treffer, doch das 2:2 erzielen die Adler kurz danach. Lux verwandelt nun einen 7-Meter: 2:3. Dann trifft Beneke mit seinem 248. Saisontor – der U21-Weltmeister war schon im Hinspiel 14-mal erfolgreich. Und es kommt noch dicker: Wasielewski ist der nächste „Sünder", die HSG baut ihren Spitzenplatz in der Zeitstrafen-Statistik weiter aus. Das 4:3 ist die direkte Folge (9.).

Dann wird Gleichzahl hergestellt – nun ist es ein Adler, der auf die Strafbank fliegt. Der ins Spiel gekommene Firnhaber fackelt nicht lange: 4:4. Gegenseite: 5:4. Firnhaber steigt erneut hoch und jagt den Ball aus zehn Metern in die Maschen: 5:5. Die Anfangsphase hat unser Team gegen den Juniorpartner der Füchse bestens bewältigt. Nebenbei: Was es genau mit der Kooperation Potsdam-Berlin auf sich hat – lest dazu gern auch unseren Vorbericht. Hier geht es weiter mit einem 7-Meter von Beneke: 6:5.

Das Spiel hat viel Tempo. Nun heißt es wieder Strafwurf für die HSG – zudem 2-Minuten-Strafe gegen den 1. VfL Potsdam – Lux gleicht aus: 6:6. Das 7:6 fällt von Rechtsaußen, Firnhaber kontert postwendend: 7:7. Wieder 7-Meter: Beneke trifft. Das mögliche +2 nach Ballverlust verhindert Budalic, dann ist es wieder Firnhaber, der erfolgreich ist: 8:8. Dem schnellen 9:8 lassen die Adler nach Fehler der HSG direkt das 10:8 folgen. Zum ersten Mal führt der Spitzenreiter mit zwei Toren – und Frank Schumann bittet zur Besprechung (16.).

Jakub Stryc ist nun mit von der Partie. Den Anschlusstreffer schweißt wieder Firnhaber ins Netz. Fünf Tore bei fünf Versuchen hat unsere Nr. 26: Nur noch 10:9. Dann: 11:9 durch Beneke. Ludwig, der U21-Weltmeister im Tor, hält stark, doch Marschall gelingt auf der Gegenseite ein „Steal" und er erzielt im Tempogegenstoß das 11:10. Wir kommen kaum noch mit, so viel Gas geben beide Mannschaften. 12:10 per feinem Dreher. 12:11 durch Marschall. Mit viel Glück kommt Potsdams Linksaußen frei zum Wurf: 13:11. Erneut Marschall ist zum 13:12 erfolgreich. 20 Minuten sind vorbei.

14:12 – und Pöhle hat die Antwort: 14:13. Immer wieder ist die HSG nach der schnellen Mitte erfolgreich. Der Potsdamer Rückzug ist hierfür noch nicht schnell genug. Ballgewinn, Ausgleichschance, doch Ludwig pariert. Dann fällt das 15:13 vom Kreis und das +3 für die Adler nach HSG-Ballverlust ... wird von Budalic verhindert. Kalafut verkürzt sehenswert und nach einem weiteren Steal könnte unser Team wieder ... nein – Beneke stellt nach Potsdamer Ballgewinn auf 16:14. Dann einmal mehr: Schnelle Mitte, und diesmal trifft Wasielewski ins Tor: 16:15. Nächste Ausgleichschance ... Ludwig hält. Das 17:15 von Linksaußen wird gut herausgespielt. Noch drei Minuten.

Stürmerfouls auf beiden Seiten ... Potsdam kann sich wieder nicht mit drei Toren absetzen. Stattdessen verkürzt Wasielewski: 17:16. Die HSG bestraft Potsdamer Nachlässigkeiten sehr konsequent. Zeitstrafe gegen Stryc. Das 18:16 fällt wieder von Linksaußen und ist „stark gemacht". Pöhle tankt sich durch: 18:17. Und dann drückt Bob Hanning den Buzzer. Einen Angriff hat seine Mannschaft noch ... und kommt noch einmal durch: 19:17. Das Zwischenfazit aus Sicht der HSG ist „okay". Mit der Einstellung und auch über weite Strecken mit der handballerischen Leistung dürfte auch Trainer Schumann zufrieden sein, gerade im Angriff. Allein: Der Gegner heißt Potsdam, ist gerade in der Offensive wieder bärenstark und führt mit zwei Toren Vorsprung.

Zweite Halbzeit: Potsdam ist noch in Überzahl und Ballbesitz. Da ist dann auch das 20:17 – zum ersten Mal führen die Adler mit +3. Die HSG ist nun im Zeitspiel und kommt nicht durch. Der Gastgeber stellt auf 21:17. Dann erzielt Ritterbach den ersten Treffer für sein Team nach der Pause – und auch den ersten von der Außenposition (21:18), doch näher kommt Nordhorn-Lingen nicht heran. Stattdessen: 22:18. Marschall trifft per Hüftwurf, doch das 23:19 fällt postwendend, obwohl die HSG-Verteidiger ein Stürmerfoul monieren (35.).

Terwolbeck erzielt das 23:20 – sehenswert. Doch auch das 24:20 wird wieder erstklassig vorbereitet: Beneke spielt seinen Rechtsaußen völlig frei. Pöhle antwortet humorlos (24:21) und hält seine Mannschaft weiter im Spiel. Wenn nur diese Zeitstrafen nicht wären: Unsere Nr. 94 muss nun für zwei Minuten vom Feld. Die Adler wollen nun zaubern, doch ihr Trick misslingt. Wieder wird die HSG ins Zeitspiel gezwungen, Potsdam verteidigt nun gekonnt und erfolgreich. Das 25:21 fällt nach erneut ganz feinem Zuspiel auf Rechtsaußen Valter Chrintz. Dieser kommt unglücklich auf und muss leider verletzt ausscheiden. Gute Besserung!

Nichtsdestotrotz: Die HSG erscheint nicht mehr ganz so fokussiert und „on fire" wie vor dem Seitenwechsel. Der schnelle Ausbau der Führung für die Gastgeber zeigt offensichtlich Wirkung, ins Tempospiel lassen die Potsdamer ihre Gäste gar nicht mehr. Und die Adler-Abwehr steht gegen die Positionsangriffe unseres Teams gut. Einen Wechsel gibt es nun im Kasten: Buhrmester hütet das Tor. Auszeit durch Bob Hanning (40.).

Der Block steht, Buhrmester hält. Und Terwolbeck setzt sich durch: 25:22. Dann wieder 7-Meter, und Beneke ist eiskalt: 26:22. Das 27:22 erzielt Potsdam einmal mehr von Rechtsaußen und zieht langsam davon. Das Spiel hat sich verändert – siehe oben. Dann humpelt Marschall vom Feld – wir drücken die Daumen! Firnhaber trifft: 27:23. Das 28:23 folgt, die HSG-Defensive kann die Wucht der Gastgeber einfach nicht stoppen. Keeper Ludwig hält seinen zehnten Ball, auch heute lässt die Chancenverwertung der HSG zu wünschen übrig, und das 29:23 nach genau drei Vierteln der Partie fühlt sich schon nach einer Vorentscheidung an. Nach der Pause haben die Gastgeber bis dato zehn, die Gäste nur sechs Tore erzielt.

Wieder ist der Ball weg, das 30:23 folgt. Die Kommentatorin spricht von einem „Rausch", in den sich Potsdam spielt, und Schumann ruft zur Besprechung (48.). Er will, dass sich seine Männer weiter an den „Matchplan" halten und „nicht improvisieren". Marschall ist zum Glück wieder dabei und führt sich gleich gut ein: 30:24. Und dann: „Manometer, der geht auch noch rein": Potsdam gelingen vorn auch eigentlich unmögliche Treffer. Stryc verkürzt: 31:25. Nächste Zeitstrafe gegen Pöhle. Als die fast abgelaufen ist, nimmt auch Hanning wieder eine Auszeit und schwört seine Mannschaft nochmals ein (52.).

Wasielewski tankt sich durch: 31:26. Das 32:26 erzielt wieder der allgegenwärtige Beneke per 7-Meter, das 33:26 fällt nach abermaliger Ludwig-Parade Sekunden später. Auch die Körpersprache verrät längst, dass die Partie gelaufen ist. Marschall ist wieder unglücklich gestürzt und verlässt die Platte zum zweiten Mal, Stricker ist nun dabei. Stryc schnappt sich nach Pfostentreffer den Abpraller und ist per Dreher erfolgreich: 33:27. Auch Potsdam hat nun einige Spieler rotiert. Die nächste Zeitstrafe gegen Pöhle bedeutet die rote Karte. Kurz darauf betritt Beneke wieder die Platte, denn es gibt erneut 7-Meter: 34:27. Zehn Tore hat der Topscorer der Liga insgesamt schon geworfen. Potsdam erhöht sogar nochmals, bevor Ritterbach den Schlusspunkt setzt und den Endstand markiert: 35:28.

Statistik: Hinter Beneke haben Marschall (7) und Firnhaber (6) die meisten Tore geworfen, Torwart Ludwig kommt auf 17 Paraden. Nur zwei Zeitstrafen bei Potsdam stehen deren sechs bei Nordhorn-Lingen gegenüber. Zudem auffällig: Die Adler haben neun Treffer von Links- oder Rechtsaußen erzielt (HSG zwei). Die Niederlage lässt unsere Mannschaft in der Tabelle weiter abrutschen, sie rangiert nur noch auf Platz 13.

Am Sonntag, den 28.4. (17 Uhr), geht es weiter. Dann gastiert der TV Hüttenberg in der EmslandArena. Für heute bedanken wir uns bei den HSG-Anhängern um die formidable Äppler Crew und unsere Fans aus Finsterwalde vor Ort und wünschen euch eine gute Zeit, bis wir uns wiedermelden!