Hart erarbeiteter Sieg gegen starken Aufsteiger EHV Aue

Früh dezimierte HSG gewinnt mit 27:25

01.09.2023

Der Auftakt in die Zweitligasaison 2023/24 ist geglückt: Die HSG Nordhorn-Lingen hat den EHV Aue mit 27:25 besiegt – und das war ein hartes Stück Arbeit, über das wir auch heute wieder im Re-Live berichten. Und damit rein in die Chronologie der Partie:

So, es ist kurz vor 7, wir sehen die Bilder des neuen Livestream-Anbieters Dyn – und unser Moderator Jörg Elberg sowie sein Co. Alexander Feld begrüßen die Zuschauer, die wie wir heute nicht in der Halle sein können, sondern es sich zu Hause gemütlich gemacht haben. Und damit schon genug der Vorrede und direkt rein in die Partie:

Den ersten Ball hält der Gästetorwart, und auf der Gegenseite wird Simovic direkt auf die Strafbank geschickt – und nicht nur das, die Schiedsrichter zücken für seinen Griff an den Hals des Auer Akteurs nach gespielten 64 Sekunden die Rote Karte. Diese Entscheidung ist vertretbar – und das 0:1 folgt Sekunden später. Dann 7-Meter für Neuzugang Lux … und sein ehemaliger Mitspieler im Tor hält wieder. Weitere Folge: 0:2 von Rechtsaußen, und sogar die Chance auf den dritten Treffer … zum Glück für die HSG: Pfosten. Keeper Bochmann pariert erneut, doch dann ist es Kalafut, der endlich zum ersten Mal für seine Farben einnetzt: 1:2.

Nächste Zeitstrafe, und damit ist de Boer gar nicht einverstanden. Buhrmester hält bravourös und die Roten könnten ausgleichen … das gelingt, denn Pöhle trifft aus dem Rückraum: 2:2. Jetzt ist die HSG im Spiel, Buhrmester pariert abermals, doch dann scheitert Lux an der Latte. Gegenseite: 2:3. Nun tritt Ritterbach zum 7-Meter an … 3:3. Buhrmester hält auch den nächsten Ball, und dann geht es schnell und Lux wirft sein erstes Tor. Auch der EHV macht es mit Tempo, gleicht aus, kassiert einen Terwolbeck-Treffer und stellt sofort wieder auf unentschieden. Es geht zügig hin und her, hier ist Musik drin (5:5; 12.).

5:6 für Aue aus dem Rückraum. Kurz darauf geht der erste Blaue für zwei Minuten vom Parkett. Kalafut wird freigespielt und verwandelt sicher: 6:6. Erster 7-Meter für den Aufsteiger aus dem Erzgebirge … und der landet über dem Tor. Wasielewski bringt die HSG erstmals in Führung: 7:6 (16.), doch wieder wird ein Roter vom Feld geschickt, diesmal trifft es Marschall. Das 7:7 ist die direkte Folge. Aue, zuletzt im Pokal-Heimspiel trotz langer Führung und Gegenwehr der SG BBM Bietigheim unterlegen, macht's gut. Und noch besser: Ihr Torwart hält schon seinen sechsten Ball, Aue geht wieder in Führung (7:8) und könnte diese nun sogar ausbauen …

Das misslingt und Marschall gleicht aus. Doch jetzt kommt es knüppeldick für Nordhorn-Lingen: In der 20. Minute zeigen die Schiedsrichter auch Pöhle berechtigterweise die Rote Karte, der nächste Innenblocker und auch im Angriff so wichtige Akteur ist damit aus dem Spiel. Aue nutzt die Chance zur Führung nicht, die HSG kommt in Ballbesitz und Daniel Kubes bittet zur Auszeit. Wer geglaubt hat, der selbsternannte Aufstiegsaspirant siege „mal eben so" gegen Aue, sieht sich spätestens jetzt eines Besseren belehrt. Die Gäste machen wenige Fehler und spielen abgeklärter und routinierter, als es ihnen womöglich manch einer zugetraut hat. Trainer Stephan Just hat seine Truppe um den tschechischen Dreh- und Angelpunkt Mubenzem bestens eingestellt.

Marschall setzt sich durch: 9:8. Und dann ist Buhrmester wieder da, doch sein Pendant auf der Gegenseite tut es ihm gleich – beide Torhüter stehen aktuell bei über 40 %. Dann Chance zum +2 für die HSG … Seidel nutzt sie: 10:8, und Auszeit EHV Aue (27.). Anschlusstreffer zum 10:9 … vorn klappt's leider wieder nicht … doch die Defensive steht auch ohne Simovic und Pöhle bis dato gewohnt sicher. Dann tankt sich Terwolbeck durch: 11:9. Das 11:10 beantwortet Wasielewski mit dem schnellen 12:10, die letzte Minute läuft … Halbzeit.

Zwischenfazit von Alexander Feld: „Das Ding ist hier noch lange nicht durch", und dem stimmen wir vollumfänglich zu. Gleich geht's weiter …

Jetzt. Das erste Tor gelingt Aue mit dem letzten Wurf vor dem Zeitspiel-Pfiff. Der 12:11-Anschlusstreffer tut der HSG weh. Den möglichen Ausgleich verhindert Buhrmester, dann erzielt Marschall das 13:11. Buhrmester ist erneut auf dem Posten (8. Parade), und Terwolbeck stellt erstmals auf +3: 14:11 (34.). Es ist jetzt mehr Tempo drin als zuvor. Aue ist dran … das 14:12 gelingt. Kalafut kommt frei zum Wurf und lässt sich die Chance nicht entgehen: 15:12. Buhrmester hält wieder, und dann verwandelt Ritterbach auch seinen zweiten 7-Meter: 16:12 – zum ersten Mal führt Nordhorn-Lingen mit vier Toren Differenz.

Aue verkürzt auf 16:13, und auch das 16:14 gelingt nach einem weiteren Ballverlust der HSG per Tempogegenstoß. Dann sogar die Chance zum Anschlusstreffer … und die wird genutzt: Drei Tore nacheinander für die Gäste führen zum Spielstand von 16:15. Nach einer weiteren Bochmann-Parade – beide Keeper aktuell elf – gleicht Aue tatsächlich aus (16:16). Kubes drückt den Auszeit-Buzzer.

Nach fünf torlosen Minuten ist es de Boer, der das 17:16 wirft, doch der Ausgleich folgt prompt. Dann muss de Boer auf die Strafbank – dies ist seine zweite Hinausstellung. Kurz darauf erhält auch ein Gäste-Akteur eine Zeitstrafe und Ritterbach verwandelt den fälligen 7-Meter: 18:17. Strafwurf auf der Gegenseite: 18:18 (44.). Terwolbeck ist es, der als Nächster in eher ungewohnter Manier hochsteigt, die Lücke findet und mit seinem schon vierten Treffer das 19:18 erzielt. Doch schon wieder zeigen die erfahrenen und souveränen Referees gegenüber auf die 7-Meter-Marke: 19:19.

Lux, der zuletzt so stark performte, hat heute leider nicht seinen besten Tag erwischt. Das 19:20 für Aue stellt die Halle ziemlich ruhig, alles läuft zurzeit für die Gäste. Bochmann hält seinen 13. Ball und Aue könnte die Führung ausbauen. Das gelingt zum Glück für die HSG nicht, und die HSG kann per 7-Meter ausgleichen … Nach drei Ritterbach-Treffern etwas überraschend tritt Lux an … und trifft: 20:20 (49.).

Budalic, der nun im Tor steht, hält und bringt seinem Team die Chance zur neuerlichen Führung. Ritterbach trifft von Linksaußen und pusht das Publikum in seiner unnachahmlichen Weise. Auszeit durch Trainer „Apollo" Just. Die Zuschauerzahl wird verkündet: 1.566 – „ganz okay, doch durchaus steigerungsfähig", sagt unser Moderator. Der Schnitt lag in 22/23 über 2.000. Umso wichtiger ist ein erfolgreicher Saisonauftakt, der am seidenen Faden hängt.

Budalic hält, dann pariert Bochmann einen freien Wurf und Aue gleicht postwendend aus – Wirkungstreffer gegen die HSG. Wasielewski stellt auf 22:21 – noch acht Minuten. Erneuter Ausgleich: 22:22. Nächster 7-Meter für die HSG, zu dem wieder Ritterbach antritt: 23:22. Noch sechs Minuten. Budalic ist wieder da und die Roten könnten auf +2 stellen … Marschall gelingt's, doch Aue bleibt dran: 24:23 – noch vier Minuten. Wasielewski schweißt den Ball aus dem Rückraum in den Winkel: 25:23. Budalic hält (4. Parade) und „zündet" die Halle endgültig wieder an. Doch leider für die HSG bleibt der EHV in Ballbesitz – noch drei Minuten.

25:24 nach gutem Zuspiel an den Kreis. Aue spielt bis zum Schluss abgezockt und mitnichten wie ein „typischer" Aufsteiger. Noch gut zwei Minuten. Terwolbeck ist es, der einen tollen Spielzug vollendet: 26:24, und neunzig Sekunden vor Schluss bittet der Auer Coach ein letztes Mal zur Besprechung. Das 26:25 fällt direkt aus dem Rückraum. Noch eine gute Minute. Terwolbeck holt einen weiteren 7-Meter heraus … Ritterbach stellt sich der Verantwortung und verwandelt auch diesmal: 27:25. Sekunden vor Schluss ist dieses intensive Spiel entschieden. Wir zollen dem EHV Aue unseren großen Respekt und gratulieren der HSG Nordhorn-Lingen zum hart erarbeiteten Sieg.

Statistik: Ritterbach (6/5) und Terwolbeck heißen die erfolgreichsten Torschützen in Rot, bei Aue traf Elias Gansau ebenfalls fünfmal. Alle drei eingesetzten Torhüter kommen auf eine starke Quote von mindestens 35 %.

Am nächsten Freitag (8.9.) geht es für unser Team auswärts weiter, und zwar ab 20:30 Uhr bei N-Lübbecke. Heute freuen wir uns und melden uns bald wieder!