HSG schon am Freitagabend bei Aufsteiger Potsdam

Adler sind Juniorpartner der Füchse Berlin

04.05.2023

In ihrer wegen eines Volleyballspiels in der Potsdamer MBS Arena recht kurzfristig von Samstag auf Freitag (19 Uhr) vorverlegten Partie des 32. Spieltags tritt die HSG Nordhorn-Lingen bei einem der spannendsten Teams der 2. Liga an. Denn die Adler des 1. VfL Potsdam werden nicht nur vom schillernden Geschäftsführer des Bundesliga-Meisterschaftsanwärters Füchse Berlin, Bob Hanning, trainiert. Sie haben zudem eine Vielzahl von jungen Talenten in ihren Reihen, die zum Stamm der U21- und inzwischen sogar auch schon zur A- Nationalmannschaft gehören. In der (bereinigten) Tabelle sind sie mittlerweile bis auf den 5. Platz geklettert. Und damit rein in unseren Gegner-Check-Vorbericht:

Fangen wir direkt an mit dem Potsdamer Kader: Max Beneke gab am vergangenen Donnerstag in Schweden sein Debüt in der A- Nationalmannschaft, stand in der Anfangsformation und erzielte seinen ersten Länderspieltreffer. In der 2. Liga hat der 19 Jahre junge Rückraumschütze bis dato die zweitmeisten Feldtore erzielt (170) und ist eine tragende Säule in der deutschen U21. In deren Sonntagsspiel gegen Ägypten verletzte sich Beneke jedoch am Knöchel und fällt vorerst leider aus.

Gleichwohl steht er für eine ganze Reihe von jungen Spielern, die – zudem ausgestattet mit einem Zweitspielrecht für die Füchse Berlin – in Potsdam an immer größere Ausgaben herangeführt werden. Neben Max Beneke waren am vergangenen Wochenende noch fünf weitere VfL-Akteure für die deutsche U21 im Einsatz: Torwart Lasse Ludwig, Linksaußen Tim Freihöfer sowie die Rückraumspieler Nils Lichtlein, Matthes Langhoff und Moritz Sauter. Auch Letzterer musste beim schon angesprochenen U21-Länderspiel am Sonntag leider verletzt ausscheiden. Nebenbei: Die U21-WM beginnt am 20. Juni in Deutschland.

Zurück zum 1. VfL Potsdam: Seit 2013 besteht eine Kooperation mit den Füchsen Berlin (2020 noch einmal intensiviert). Die Zusammenarbeit erfolgt auf verschiedenen Ebenen – und sportlich vom Nachwuchs bis zu den Profis. Maßgeblich daran beteiligt ist Bob Hanning. Der 55-Jährige war bis zum Jahr 2000 noch Co-Trainer von Heiner Brand bei der Nationalmannschaft. Seit 2005 ist Hanning in Berlin und dort als Geschäftsführer inzwischen eine Institution.

Hatte Hanning bis zur Saison 2021/22 – zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Füchse-Geschäftsführer – die A-Jugend des Clubs trainiert, übernahm er nun den eigenen Kooperationspartner 1. VfL Potsdam als Chefcoach. Den damaligen Drittligisten führte er direkt souverän in die 2. Bundesliga. Dabei arbeitete er mit jungen Spielern zusammen, die er selbst beim großen Nachbarn ausgebildet hatte.

Und die Spielzeit läuft seitdem ganz ausgezeichnet und immer besser für die Rot-Blauen. Weihnachten noch mit (fast) ausgeglichenem Punktekonto auf Rang 9 liegend, steht Potsdam nun mit 39:21 im bereinigten Ranking auf Platz 5 – knapp vor unserer HSG, die das Hinspiel Ende November im Euregium mit 28:25 gewonnen hatte. Vor dem begeisterten Nordhorner Publikum waren Pöhle und de Boer mit fünf Toren die treffsichersten Schützen in Rot gewesen.

Nochmal zum Personal der Brandenburger: Erfolgreichster Torschütze ist bis dato der schon erwähnte Max Beneke (171/1). Es folgen zwei weitere Rückraumspieler, nämlich der Schwede Emil Hansson (97) und Moritz Sauter (siehe oben; 96/14), vor Rechtsaußen David Cyrill Akakpo (88). Der bis Ende Oktober treffsichere Maxim Orlov verletzte sich in einem Europapokalspiel der Füchse und fehlt seitdem langfristig. Interessant: Der estnische Mannschaftskapitän Karl Roosna ist mit gerade 26 Jahren der älteste Feldspieler im Team.

 

Der schon erwähnte Hansson und Joshua Thiele bilden seit Saisonbeginn das Deckungszentrum der „Adler". Prunkstück des Teams ist jedoch zweifellos die Offensive, welche die bislang fünftmeisten Treffer der Liga erzielt hat. Die Zahl der Gegentore beschert den Adlern gleichwohl nur einen Platz im unteren Mittelfeld.

Blicken wir noch auf die letzten Partien des 1. VfL Potsdam: In 2023 ging das Team erst zweimal als Verlierer vom Parkett. Zwei Unentschieden stehen neun Siege gegenüber, davon zuletzt vier nacheinander. Dabei wurde zu Hause gegen Essen (acht Tore des A-Jugend-Spielers Marvin Siemer auf Linksaußen) sowie in Hüttenberg jeweils knapp mit +1 gewonnen. Die Adler sind also gut drauf, doch was heißt das schon? Unsere HSG hat mit dem Sieg gegen die starke SG BBM Bietigheim zuletzt gezeigt, wozu sie in der Lage ist. Und das erhoffen wir uns auch für die Partie in Potsdam wieder. Also dann, gute Fahrt am frühen Freitagmorgen, und: Auf geht's, Jungs!