Tabellen-Sechster ist unsere HSG Nordhorn-Lingen wieder nach dem 28:21-Erfolg gegen Konstanz, das den Klassenerhalt nun nur noch theoretisch schaffen kann. Ihr Trainer Lützelberger zeigte sich in der PK anschließend durchaus emotional und sprach von 15 enttäuschten Jungs in der Kabine, die ihr großes Ziel nun nicht mehr erreichen können. Kopf an Kopf sei das Spiel verlaufen, in einem richtigen Fight sei seiner Mannschaft erst in den letzten zehn Minuten die Luft ausgegangen. Im Endeffekt habe sich gezeigt, dass Nordhorn-Lingen in der Spitze und auch in der Breite einfach besser aufgestellt sei.
Daniel Kubes äußerte großes Verständnis für das Empfinden seines Kollegen. Gleichwohl fiel sein Fazit zum Spielverlauf etwas anders aus. Er zeigte sich sehr angetan von der Partie seiner Mannschaft und sprach von einem der besten Heimspiele der Saison – und am Ende habe sein Team einfach mehr PS auf die Platte gebracht. Das große Manko sei die Chancenverwertung gewesen – er nannte 26 Fehlwürfe – dennoch sei er am Ende sehr zufrieden. Last but not least lobte er die Zuschauer für ihre super Unterstützung.
Und damit rein in den Spielbericht – heute wieder „live" ab 19:20 Uhr:
Bei unserer HSG fehlt heute neben den drei Langzeitverletzten auch Markus Stegefelt, der aus privaten Gründen in seiner schwedischen Heimat weilt. Die HSG vom Bodensee – nach Potsdam das zweitjüngste Team der Liga – muss auch wieder auf wichtige Spieler verzichten. Wie in der letzten Partie sind fünf durchaus wichtige Akteure nicht dabei. Dafür rückt ihr Pressesprecher Andreas Joas heute eins rauf, denn er kommentiert die Partie im Livestream zusammen mit unserem Jörg Elberg. Eine tolle Zusammenarbeit, die es zuvor in Nordhorn und Lingen noch nicht gegeben hat. Und los:
0:1 vom gefährlichen Rechtsaußen Köder – dann hält der Gästekeeper und Köder erhöht per 7-Meter. Chance zum Anschluss für Pöhle per Strafwurf … 1:2 (4.). Dann geht es schnell, und Wasielewski gleicht aus. Fehlversuchen auf beiden Seiten lässt Kalafut das 3:2 folgen – wer soll ihn am Kreis daran hindern? Lindberg erhöht auf 4:2 – vier Treffer in Folge für Rot!
Wieder Köder verkürzt auf 4:3. Der 26-Jährige gehört zu den Erfahrensten im Team der Blau-Gelben. Kalafut stellt auf 5:3. Beide Torwarte sind gut im Spiel – Ravensbergen (4) und Ebert (5) haben schon reichlich Paraden abgeliefert. Dann liefert auch Pöhle aus dem Rückraum: 6:3 (11.). Wasielewski holt die erste Zeitstrafe heraus, Pöhle tritt zum 7-Meter an … daneben. Ballgewinn für Rot auf der Gegenseite, Tempogegenstoß aufs leere Tor, de Boer wird gefoult, doch sein Tor zählt natürlich. Nun gar doppelte Unterzahl für Konstanz. Wieder Ballgewinn … doch diesmal kein Tor.
Stattdessen nur noch 7:4 mit dem letzten Wurf vor dem Konstanzer Zeitspiel. Und dann hält Ebert wieder einen freien Ball. Die Überzahl hat's nicht gebracht. Köder verkürzt auf 7:5, Ebert hält erneut, Konstanz hat die Chance zum Anschlusstreffer – und trifft. Statt 8:3 steht es plötzlich 7:6. Auszeit Nordhorn-Lingen (16.). Pöhle schweißt den Ball ins Netz: 8:6. Buhrmester – nun im Tor – hält seinen ersten Ball. Terwolbeck ist nun auch im Spiel, Firnhaber ebenfalls. Ebert hält erneut, doch dann wird es laut: Tempogegenstoß Konstanz, doch Buhrmester pariert gegen den bis dato makellosen Köder!
Immer wieder Ebert. Und dann fällt der Anschlusstreffer, nur noch 8:7. Jetzt gibt's sogar die Chance zum Ausgleich, weil der Faden im Angriff komplett gerissen scheint. Da ist er: 8:8 (21.). Die Roten werfen wieder unvorbereitet, der Gast geht nun in Führung. Sie haben einen 6:1-Lauf hingelegt und liegen mit 8:9 vorn! Wasielewski ist wieder drin, steigt hoch und gleicht – mit etwas Glück – aus. 9:10 per raffiniertem Heber. Die Gäste sind voll im Spiel.
Nächste Zeitstrafe Konstanz, nächster 7-Meter Nordhorn-Lingen, nächster Fehlversuch – diesmal durch Ritterbach. Jetzt hält auch der zweite Torwart der Gäste einen freien Ball – sie stehen zusammen schon bei 12 Paraden! – und de Boer muss auf die Strafbank. 9:11. Marschall tankt sich durch und trifft: 10:11. Wasie an die Latte, Lindberg versenkt den Abpraller. Es steht 11:11 und Coach Lützelberger bittet zur Besprechung (27.).
Buhrmi hält, und Wasielewski ist nicht zu bremsen: 12:11. De Boer erhält seine zweite Zeitstrafe, Konstanz gleicht spektakulär aus. Erneut Wasie zum 13:12 – kommen die Gäste noch zum Ausgleich? Nein, denn Buhrmi hält. Es geht mit einem +1 in die Kabinen. Manch ein Zuschauer mag es sich heute etwas leichter vorgestellt haben, doch Daniel Kubes hatte zurecht vor der HSG Konstanz gewarnt, die es zuletzt auch Dessau sehr schwer gemacht hatte. Es bleibt spannend.
Die zweite Halbzeit beginnt für Rot in Unterzahl – noch 30 Sekunden. Possehl ist jetzt mit dabei – und holt gleich eine Zeitstrafe heraus. Sein Wurfversuch landet jedoch nur am Pfosten. Buhrmi hält, doch ein Überzahltor gelingt dennoch nicht. Zu viele freie Bälle finden bislang nicht den Weg ins Tor. Dann Doppelstrafe für Nordhorn-Lingen: 13:13 und Zeitstrafe Lindberg. Trotzdem: Wasielewski trifft aus dem Rückraum – Tor Nummer 5 für den Linkshänder – dann Konstanz an den Pfosten. Ebert hält auf der Gegenseite – wieder einen freien Ball. Und gleich nochmal. Erneuter Ausgleich zum 14:14. Und Ebert bringt die Roten zur Verzweiflung. Der Mann steht bei 13 Paraden – das sind 50 %! Buhrmester „folgt" mit fast ebenso genialen 47 %.
Lindberg schafft das 15:14, Konstanz gleicht wieder aus. Wasielewski antwortet, Konstanz gleicht wieder aus. All dies geschieht in Sekunden. Es steht 16:16 (39.). Pöhle trifft per 7-Meter zum 17:16, kurz darauf muss er auf die Strafbank. 17:17. Marschall mischt jetzt mit, das Tor macht Possehl: 18:17. Buhrmi hält abermals, es scheinen heute Außerirdische zwischen den Pfosten zu stehen. Gelegenheit zum +2 … Pöhle mit der letzten Patrone vor dem Zeitspiel: 19:17! Seidel erhöht per Tempogegenstoß. Auszeit HSG Konstanz (45.).
Chance auf +4 … wenn es nicht Ebert gäbe. Noch einmal … wieder Ebert (16). Und zum dritten … Ballverlust. Nur noch 20:18 auf der Gegenseite. Dann wieder Zeitstrafe für Konstanz. 7-Meter durch Pöhle – 21:18. Die Arena ist da, die 2.215 Zuschauer sind einmal mehr großartig. Buhrmi auch (11). Gelbe Karte für Lützelberger. Dann macht Kalafut das 22:18, und der nächste Konstanzer Ball landet nur am Innenpfosten. +5? Die Gelegenheit gibt's vom 7-Meter-Punkt … Pöhle macht das 23:18, es sind noch acht Minuten.
7-Meter für die Gäste, es steht nur noch 23:19. Dann wirft Pöhle an den Innenpfosten und Lützelberger bittet noch einmal zum Köpfe-Zusammenstecken. Die Welle schwappt durch die Arena – und noch ist die Partie nicht entschieden. Ballverlust Konstanz, es sind noch sechs Minuten. Erneute Zeitstrafe gegen Konstanz. Wenn jetzt wieder das +5 fällt … nein – der Kempa-Trick misslingt. Köder verkürzt auf 23:20. Lindberg erzielt das 24:20 – noch vier Minuten auf der Uhr. Und das ist die Entscheidung: Kalafut wirft in der letzten Überzahl-Sekunde das 25:20 ins leere Tor!
Lindberg mit dem Turbo: 26:20 per Tempogegenstoß. Konstanz verkürzt noch einmal. Dann verwandelt Seidel einen Abpraller und setzt auch den Schlusspunkt: 28:21. Der Sieg gegen eine lange sehr wehrhafte HSG Konstanz ist erst am Ende deutlich. Wie ein Absteiger hat die Truppe vom Bodensee nicht gespielt. Unsere HSG dagegen lässt sich feiern – die Rote Wand und alle Zuschauer stehen und applaudieren, Marc von der Äppler Crew stimmt eine eindrucksvolle Humba an. So macht's Spaß!
Statistik: Pöhle (7/4), Wasielewski (6) und Lindberg (5) führen im Tore-Ranking anBuhrmester kommt auf 13 Paraden und hat Ebert mit seiner Quote sogar noch überholt (am Ende 46 %). Ganz oben der Tabelle sieht es wie folgt aus: Balingen (heute +13 gegen Bietigheim) ist aufgestiegen. Das Verfolgerduell der vorher punktgleichen Teams aus Eisenach und N-Lübbecke gewinnen die Thüringer mit 27:19. Eindrucksvoll: Liga-Top-Scorer Fynn Hangstein erzielt 13 Tore gegen seinen neuen Verein. Der 3. (Dessau) und der 5. (Potsdam) spielen am Sonntag noch gegeneinander, danach folgt unsere HSG.
Das nächste und damit drittletzte Match der Saison findet für unser Team am kommenden Samstag, den 27.5., um 19 Uhr in Ludwigshafen statt. Die Eulen – Tabellennachbar unserer Mannschaft – sind am Sonntagnachmittag noch bei Motor Zaporizhzhia gefordert. Den Gegner-Check-Vorbericht gibt's wie immer am Vortag ab 7 Uhr. Also dann, bis dahin!
