Souveräner HSG-Sieg beim einstigen Angstgegner in Dormagen

Dominik Kalafut ist beim 33:25 der „Man of the Match“

25.10.2023

Langsam trennt sich in der Zweiten Liga die Spreu vom Weizen, und mit dem deutlichen Auswärtssieg in Dormagen am Mittwochabend gehört die HSG Nordhorn-Lingen mit nun 12:6 Punkten auf Rang 5 glücklicherweise zum Weizen. Auch die davor platzierten Mannschaften aus Bietigheim, Hamm, N-Lübbecke und Potsdam haben allesamt gewonnen. Gleiches gilt für unseren nächsten Gegner am Sonntag (17 Uhr, Euregium): Lübeck-Schwartau besiegte Hagen mit +7. Darauf werden wir in unserem nächsten Vorbericht eingehen, jetzt kümmern wir uns um die Partie bei den Wieseln aus Dormagen:

Bei den auch finanziell gebeutelten Gastgebern um Trainer Matthias Flohr fehlte wieder Kapitän Patrick Hüter, die HSG war mit dem erwarteten Aufgebot an den Rhein gereist. Von Beginn an stand heute Alex Feld auf dem Feld, konnte viele positive Akzente setzen und sich kurz nach der Pause auch doppelt in die Torschützenliste eintragen. Den Innenblock bildeten über weite Strecken des Spiels Pöhle und Simovic sowie nach drei Vierteln der Partie zunehmend Kalafut, von dem noch die Rede sein wird.

Zum Spielfilm: Das 1:0 der Gastgeber drehte unser Team auf 1:3, um wenig später wieder die Dormagener Führung erleben zu müssen (4:3; 7.) – jedoch zum letzten Mal an diesem Abend. Schon nach neun Minuten hatten die Kubes-Männer 7-mal getroffen (5:7) und bauten den Vorsprung kontinuierlich aus, und das trotz zweier vergebener Strafwürfe und mehrerer Zeitstrafen. Auf beides gehen wir im Folgenden noch ein.

6:10 (16.), 8:15 (24.) und 12:17 zur Pause – die Führung hätte zu diesem Zeitpunkt schon deutlicher ausfallen können, doch sei's drum: Früh sah es nach einem Sieg der favorisierten HSG aus, die bei ihren letzten beiden Auftritten in Dormagen jeweils verloren hatte. Der famose Dominik Kalafut hatte zur Halbzeit schon sieben Tore erzielt (darunter ein 7-Meter [siehe Foto] – am Ende neun, was persönlicher Rekord im roten Trikot sein dürfte). Der früh ins Spiel gekommene Ivan Budalic stand bereits bei sechs Paraden (insgesamt zwölf, 39 %).

Rein in die zweite Halbzeit, in der sich die Wiesel aus Dormagen zunächst nicht abschütteln ließen. Auf der anderen Seite: Näher als vier Tore kamen sie auch nicht heran. Unsere Mannschaft ließ es nicht zu, dass die meisten der knapp 1.100 Zuschauer noch an einen Sieg glauben sollten – natürlich mit Ausnahme der rund 30 HSG-Fans. Äppler Crew und Co. taten ihren Teil zum sich anbahnenden Sieg dazu.

14:20 (37.), 16:23 (43.), 17:25 (45.): Der Vorsprung der Roten gegenüber den Blauen wuchs. Dazu trug auch die einmal mehr sehr harte, aggressive und kompromisslose Abwehrleistung bei, die den jungen Dormagener Angreifern ein ums andere Mal den Zahn zog. Dass dies wieder auf Kosten von vielen Zeitstrafen ging, fiel diesmal kaum negativ ins Gewicht (im Gegenteil: der HSG gelangen sechs Treffer in Unterzahl). Gleichwohl: Sieben Zeitstrafen standen nur zwei auf Seiten der Gastgeber gegenüber, die nach dem Seitenwechsel gar nicht mehr dezimiert wurden. Überdies handelte sich Simovic schon die achte Rote Karte für die HSG in dieser Saison ein (22:29; 54.) – und das am neunten Spieltag. 7-Meter gab es übrigens in der zweiten Halbzeit gar keine mehr.

Daniel Kubes spornte seine Mannschaft in den Auszeiten dazu an, nicht nachzulassen, und das taten die Spieler in Rot auch nicht. Spannung ließen sie nicht mehr aufkommen, was den HSG-Fans zweifellos recht sein durfte. Marschall (wie Seidel am Ende 4-mal erfolgreich) tankte sich noch mehrmals erfolgreich durch, doch die letzten „Worte" hatten Keeper Budalic mit einer Parade und der „Man of the Match" Dominik Kalafut, der den Schlusspunkt zum 25:33 setzte und gleich zum Livestream-Interview gebeten wurde. Glückwunsch an das ganze Team zum höchsten Saisonsieg!

Also dann, wir sehen uns am Sonntag im Euregium!