Wer ist eigentlich Frieder Bandlow?

Der bayerische Schwabe mit seiner zweiten Profi-Station bei der HSG Nordhorn-Lingen

04.09.2024

Der 23-jährige Frieder Bandlow stieß vom TV Großwallstadt zur HSG Nordhorn-Lingen. Vier Jahre war der Linkshänder dort aktiv und im Rückraum eine feste Größe. Wir haben mit dem sympathischen Neuzugang, der „a bissle Schwäbisch" spricht, ein Interview geführt und ihm nicht nur sportliche Fragen gestellt. Lest selbst:

 

Hallo Frieder, lass uns mit deinen Anfängen beginnen. Wie ging es für dich mit dem Handballspielen los?

„Ich bin in Günzburg aufgewachsen, das ist eine Stadt mit gut 20.000 Einwohnern zwischen Ulm und Augsburg. Beim dortigen VfL – Anfang der 80er noch vorn in der Handball-Bundesliga – habe ich angefangen, weil unser Vater meinen älteren Bruder, meine jüngere Schwester und mich immer mit zum Handball genommen hat. Nach der Jugend habe ich auch noch ein Jahr bei den Senioren gespielt und bin in der abgebrochenen Corona-Saison mit dem VfL in die 3. Liga aufgestiegen. Danach bin ich zum TV Großwallstadt gewechselt."

Die Entfernung in deine Heimat hat sich mit deinem Wechsel nach Nordhorn im Vergleich zu Großwallstadt etwas mehr als verdoppelt. Ist das schwierig für dich als Familienmensch?

„Die Fahrtstrecke zu meiner Familie und meinen Freunden ist tatsächlich länger geworden. Als wir neulich am Wochenende freihatten, habe ich mich auch in den Zug gesetzt und bin wieder in die Heimat gefahren. Doch in Nordhorn bin ich nicht allein, sondern wohne zusammen mit meiner Freundin Theresa. Meine Eltern haben mich auch schon hier besucht, genauso wie mein bester Freund David mit seiner Freundin. Er spielt übrigens aktuell in der 1. Herren vom VfL Günzburg."

Neben dem Profihandball bei der HSG verfolgst du auch noch andere berufliche Ziele. Erzähl mal.

„Ich studiere Sport und Englisch auf Lehramt in Würzburg. Von Großwallstadt aus ging das vor Ort, aber in Zukunft werde ich die meisten Module online absolvieren. Doch ich belege auch drei Präsenzkurse an der Uni in Osnabrück, die ich mir anrechnen lassen kann. Ich glaube, dass das alles gut funktionieren wird und gehe entspannt an die Sache."

Das Fach Sport ist bei dir ja gut nachvollziehbar –und warum Englisch?

„Sich auf Englisch zu unterhalten, fand ich schon immer total cool, spätestens seit ich in einem Schüleraustausch in London war. Englisch ist allgegenwärtig und da möchte ich den Schülern und Schülerinnen später einiges mitgeben."

Wie und wo bist du vor ein paar Wochen in Nordhorn angekommen?

„Erst einmal habe ich ein paar Tage bei Maxi Lux übernachtet. Unsere Lux-Bandlow-WG war sehr cool. Er kommt ja auch aus Bayern, und ich kannte Luxi schon, weil ich ihn einmal angeschrieben hatte – da war ich vielleicht 16 Jahre alt. Ich habe ihn zum Beispiel gefragt, wie man Handballprofi wird und er hat sehr nett geantwortet. Inzwischen wohnen Theresa und ich in der Blumensiedlung."

Wie kommst du denn zum Training?

„Natürlich mit dem Fahrrad. Frank Schumann hatte gleich zu mir gesagt, dass in Nordhorn alles in fünf Minuten mit dem Fahrrad zu erreichen ist. Er hat recht gehabt, und das ist echt überragend."

Sag uns bitte noch, wie du den HSG Premium Cup erlebt hast.

„Es war richtig, richtig cool gegen die Besten der Besten zu spielen. Ich habe gleich danach im Spaß gesagt, dass das Ganze in zwei Wochen nochmal stattfinden sollte. Es war toll, das handballbegeisterte Euregium zu erleben; wie die Zuschauer hinter uns gestanden und uns angefeuert haben. Es war wirklich ein total schönes Wochenende."

Das erste Saisonspiel gegen Konstanz findet am Sonntag in Lingen statt. Kennst du die Stadt und die Halle schon?

„Nein, noch nicht, mit Großwallstadt haben wir tatsächlich immer in Nordhorn gespielt. Aber Lingen werden meine Freundin und ich uns sehr bald anschauen, denn natürlich wollen wir uns mit der Region identifizieren und hier viel unternehmen."

 

Lieber Frieder, vielen Dank für das nette Gespräch. Wir wünschen dir bzw. euch weiter einen guten Start in eurer neuen Umgebung und von Herzen alles Gute!