Wer ist eigentlich Mika Sajenev?

Das Handballspielen wurde dem U21-Weltmeister in die Wiege gelegt

02.09.2024

Zu den acht HSG-Neuzugängen vor der kommenden Saison zählt auch der gerade einundzwanzig gewordene Mika Sajenev. Geboren in Leipzig, in einer absoluten Handballer-Familie (Mutter, Vater, Großvater), ist er ein echtes Eigengewächs des SC DHfK Leipzig, wo er von klein auf gespielt hat. Vor drei Jahren schaffte der 2,03 Meter große Innenblocker und Kreisläufer den Sprung in den Profikader und kam in der vorletzten Erstligasaison auch häufiger zum Einsatz, wenngleich er zumeist für die Leipziger U23 auf der Platte stand. Zudem stand er im Sommer 2023 im U21-Aufgebot der Heim-Weltmeisterschaft, bei der er mit dem deutschen Team die Goldmedaille gewann.

Im Zuge einer sächsischen Kooperation erhielt Mika zu Beginn der vergangenen Saison ein Zweitspielrecht für den EHV Aue und pendelte zwischen Leipzig und dem circa 110 Kilometer entfernten Aue hin und her. Deutlich mehr Einsatzzeiten bekam er in der 2. Handball-Bundesliga bei Aufsteiger EHV Aue, für den er in der Saison 73 Tore warf. Den Abstieg des Teams aus dem Erzgebirge konnte er jedoch nicht verhindern.

 

Im Interview hat uns Mika Sajenev einige Fragen beantwortet:

Hallo Mika, es gibt sicherlich kein Interview, in dem du nicht auf die teilweise berühmten Handballer in deiner Familie angesprochen wirst, oder?

„Das stimmt, doch das ist kein Problem und gehört dazu. Ich bin ja auch stolz auf diese gute Familientradition."

Wie bist du zu deiner Rückennummer 21 auf dem HSG-Trikot gekommen?

„Diese Nummer hatte ich auch, als wir mit der U21 Weltmeister geworden sind. Deshalb hat sie natürlich eine besondere Bedeutung für mich."

Nach der U21-WM im Sommer 2023 und zu Beginn der vergangenen Saison bist zu mit einem Zweitspielrecht nach Aue gegangen. Eine richtige Entscheidung?

„Ja. Vorher hatte ich in Leipzig zumeist in der 3. Liga gespielt, was sehr gut funktioniert hat. Auch  in Aue, eine Liga höher,  funktionierte es gut, ich konnte mich dort gut zeigen. Wenn nicht – wer weiß, ob Mark ansonsten auf mich aufmerksam geworden wäre."

Du hast seit Mitte September ja nicht nur rund dreißig Spiele für Aue in der 2. HBL gemacht, sondern standest auch sehr häufig im Leipziger Kader eine Etage höher. Das klingt nach einem gehörigen Stress ...

„Die Fahrzeit zwischen beiden Städten ist ungefähr eineinviertel Stunden und es war manchmal schon sehr zeitaufwendig. Gerade am Anfang, als ich zumeist in Leipzig war und erst zum Abschlusstraining nach Aue gefahren bin. Als der Wechsel zur HSG feststand, habe ich dann zunehmend in Aue trainiert. Obwohl wir am Ende abgestiegen sind, habe ich in dem Jahr viel gelernt. Und gerade die Fans sind in Aue auch immer gut dabei."

Anfang des Jahres warst du zum ersten Mal überhaupt in Nordhorn, seit einigen Wochen wohnst du nun hier. Ist das nach dem Leben im zehnmal so großen Leipzig nicht ein „Kulturschock" gewesen?

„Nein, einen ‚Schock' würde ich das auf jeden Fall nicht nennen. Nordhorn ist eher ‚klein, aber fein'. Es gibt viele gute Ecken, wo du etwas unternehmen kannst und auch die Nähe zu Holland gefällt mir. Ich gewöhne mich gerade gut daran, hier zu leben."

Wie weit ist deine Leipziger Heimat entfernt?

Das kann man in viereinhalb Stunden schaffen. Zum HSG Premium Cup waren kürzlich meine Mutter und meine Schwester aus Leipzig zu Besuch in Nordhorn."

Wie blickst du auf dieses Wochenende zurück?

„Die zwei Tage waren ein absolutes Highlight. Gegen Flensburg hatte ich schon mal gespielt, doch gegen Barcelona war es ein tolles Erlebnis. Gegen so viele internationale Stars zu spielen, war sehr schön, und ich hoffe, es war nicht das letzte Mal."

Wie beurteilst du deine eigene Performance?

„Gegen Flensburg war ich schon zufrieden, doch gegen Barcelona ärgert es mich, dass ich ein, zwei freie Bälle verworfen habe – wenn auch gegen keinen Geringeren als Emil Nielsen."

Siehst du dich eigentlich in erster Linie als Defensivspieler für den Innenblock?

„Ich spiele sehr gern beides, vorne wie hinten. Das Tempo, das wir unter Mark Bult in unserem Spiel haben, kommt mir entgegen. Mit unserer Geschwindigkeit wollen wir Fehler des Gegners schnell bestrafen, und da gehört es auch dazu, dass ich selbst ganz schnell vorne bin."

Vom Handball mal abgesehen, wofür interessierst du dich noch und wie verbringst du gern deine freie Zeit?

„Ich bin sehr sportinteressiert. Während Olympia habe ich als Erstes immer den Fernseher eingeschaltet, als ich nach Hause kam. Ansonsten gehe ich gern raus, treffe mich auch gern mit Jungs aus der Mannschaft und wir gehen einen Kaffee trinken oder etwas essen."

Lieber Mika, besten Dank für das Gespräch, weiter alles Gute für deinen Start in der neuen Umgebung – und nicht zuletzt viel Erfolg mit dem Team der HSG!