21.12.
Die HSG Nordhorn-Lingen hat am Samstagabend in einem Spiel mit unterschiedlichen Halbzeiten mit 36:28 (16:16) gegen TuSEM Essen gewonnen und damit den siebten Sieg nacheinander eingefahren.
TuSEM Essen stand derselbe Kader zur Verfügung wie zuletzt, als mit dem neuen Trainer Kenji Hövels beim Remis gegen N-Lübbecke die eigene Niederlagenserie beendet wurde. Bei der HSG wurde der fehlende Linksaußen Maximilian Jaeger vom 17-jährigen Lasse Lingers ersetzt. Ansonsten war bis auf den langzeitverletzten Luka Sokolic der Kader komplett.
Die HSG begann mit van der Merwe, Ruddat, Lux, Bandlow, Wilhelm, Zintel und Sajenev. Für den Letztgenannten, der sein letztes Heimspiel für die HSG bestritt, kam in der Offensive Marschall. Den besseren Start in die Partie erwischten zwar die Gäste, doch beim 4:3 durch einen erfolgreichen Gegenstoß von Zintel führte erstmalig die Heimmannschaft, die ihrerseits das Tempospiel des TuSEM, welches sich ihr neuer Trainer auf die Fahne geschrieben hatte, gut unterband. Genau das sollte über sechzig Minuten ein entscheidender Schlüssel zum Erfolg sein. Doch der Reihe nach: Das 5:4 erzielte der Ex-Essener Wilhelm mit seinem bereits dritten Treffer vom Kreis (9.).
In Überzahl drehte der Gast das Resultat wieder, und das Spiel wogte bei höchster Intensität und rasantem Tempo hin und her. Die EmslandArena war angezündet, und die Zuschauer kamen auf ihre Kosten. Rechtsaußen Lux war es, dem mit dem 10:8 die erste Zwei-Tore-Führung eines Teams gelang (16.). Beim 12:11 bat Mark Bult zur Auszeit (22.). Auffällig: Obwohl der bärenstarke van der Merwe bis dahin schon neun Würfe pariert hatte, und die TuSEM-Keeper nur deren zwei, betrug die HSG-Führung nur ein Tor.
Essen blieb dran, immer wieder gelangen den Gästen Durchbrüche und Treffer. Bei der nächsten Auszeit stand es 14:14, und kurz darauf gingen sie nach einem erfolgreichen Kempa-Trick sogar wieder in Front. Zur Halbzeit hieß es 16:16. Maximilian Lux war mit vier Treffern bis dato erfolgreichster Torschütze, beim TuSEM lagen die Rückraumspieler Kostuj und Neuhaus vorn. Während der Weihnachtsmann nebst Engel aufs Parkett kam, bereiteten sich die Zuschauer auf eine spannende zweite Halbzeit vor.
Die Gastgeber kamen gut aus der Kabine und zogen in Überzahl direkt auf 20:16 davon. Der ins Spiel gekommene Erlingsson war daran doppelt beteiligt. Als es 21:18 stand, geriet die HSG in doppelte Unterzahl. Doch kurz darauf war die Gleichzahl wiederhergestellt: Der Essener Wolf bekam nach Foul an Erlingsson sogar die rote Karte und für rund eine Minute saßen vier Akteure auf der Strafbank. Als Bandlow mit zwei erfolgreichen Versuchen sogar das 24:19 gelang, drückte der TuSEM-Coach den Timeout-Buzzer (39.).
Mit dem ersten (und diesmal einzigen) Siebenmeter erhöhte Bandlow auf Plus-Sechs und setzte kurz darauf sogar noch einen drauf. Gleichzeitig leistete die Arbeit zunehmend bravouröse Arbeit: Die von Trainer Bult viel beschworene Beinarbeit stimmte. Der Rückzug funktionierte tadellos und die Positionsangriffe des TuSEM endeten immer wieder in Stopp-Fouls. Die Rot-Weißen agierten viel beweglicher als vor der Pause und ließen den Ball im Angriff sehr gut laufen, was Trainer Bult nach dem Spiel positiv hervorhob.
Beim 27:21 erhielt der Essener Wolfram seine dritte Zeitstrafe, und unser Team baute den Vorsprung auf acht Tore aus. Als Kenji Hövels, der nach der Partie auch das Zeitstrafen-Verhältnis von 3:7 zulasten seines Teams als einen Grund für die Niederlage aufführte, zum letzten Mal zur Auszeit rief, stand es 32:24 (51.). Und durch die mit 2.791 Zuschauern gefüllte EmslandArena – Saisonrekord – schwappte die La-Ola-Welle.
Essen gab nicht auf, attackierte nun im Sieben-gegen-Sechs und verkürzte den Rückstand nochmals. Beim 33:27 bat Mark Bult zur Besprechung, fünfeinhalb Minuten waren noch auf der Uhr, eine Vorentscheidung schien gefallen. Auch Josip Rajkovic kam nun auf die Platte. Lasse Lingers hatte schon reichlich Minuten gesammelt, sein spektakulärer Wurfversuch landete jedoch leider an der Unterkante der Latte. Nichtsdestotrotz: Die HSG spielte nun endgültig wie entfesselt, und die Zuschauer waren begeistert – erst recht, als beim Stand von 36:28 die Schlusssirene ertönte. Der siebte Sieg in Serie war unter Dach und Fach.
Die erfolgreichsten Torschützen hießen auf Essener Seite Neuhaus, Kostuj und Mart (allesamt Rückraum), bei Nordhorn-Lingen Bandlow (8/1), Lux (7) und Erlingsson (5). Torwart van der Merwe kam mit seinen 20 Paraden auf eine Quote von 44 %. Vor der obligatorischen Humba wurde dann unser Kreisläufer und Innenblocker Mika Sajenev verabschiedet, der sich zum neuen Jahr dem Erstligisten GWD Minden anschließt.
Bekanntermaßen sind die HSG-Handballer nun mitnichten in den Weihnachtsferien. Am Dienstag, den 23.12., geht es zunächst nach Ludwigshafen, wo um 19:30 Uhr die Nachholpartie des 13. Spieltags bei den Eulen angepfiffen wird.
Der Nachbericht wird präsentiert von BE-MOBIL.





