24.10.
Die HSG Nordhorn-Lingen hat zuletzt am 5. Spieltag gegen Spitzenreiter Bietigheim einen Punkt geholt. Es folgten drei Niederlagen gegen den HBW Balingen-Weilstetten (23:35), den 1. VfL Potsdam (33:34) und zuletzt gegen den HC Elbflorenz 2006 (22:34). All diese Teams stehen mittlerweile in der Tabelle vor der HSG, die seit Mitte Oktober auf dem 9. Tabellenplatz steht und nach dem 8. Spieltag nun erstmals ein negatives Punktekonto von 7:9 Punkten aufweist. In diesem Bereich befindet sich auch der nächste Gegner aus dem Norden. Der VfL Lübeck-Schwartau steht mit 6:10 Punkten auf Platz 12 und wird am Sonntag ab 17 Uhr in der EmslandArena um die Punkte des 9. Spieltags kämpfen.
Die schlechte Saisonphase der HSG hat etwas an Aufarbeitung gefordert und so gab es nach der letzten Niederlage in Dresden einige Gespräche, in denen Konsequenzen gezogen und Fehler herausgearbeitet wurden. „Wir müssen in der Abwehr deutlich aggressiver sein, gerade im Abwehrzentrum, außerdem muss die Offensive konsequenter gespielt werden, die Anzahl der technischen Fehler muss reduziert werden und wenn wir den Angriff gut spielen, dann muss auch der Abschluss sitzen, die Chancenverwertung war zuletzt einfach nicht gut“, berichtet Oscar Gentzel, „aber auch wenn die Niederlage im letzten Spiel extrem hart war, ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft insoweit gut, dass jeder von uns maximal darauf bedacht ist, es im nächsten Spiel besser zu machen. Wir alle wissen, wo wir persönlich ansetzen müssen und das hat auch jeder von uns in der Trainingswoche gezeigt.“
Im Gegensatz zur HSG zeigt der Trend der Mannschaft, die von David Röhrig trainiert wird und bei 6:10 Zählern steht, ins Positive. Nach einem deutlichen Erfolg gegen, den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer, Hüttenberg endeten die beiden letzten Partien des VfL gegen den TuS N-Lübbecke und gegen den HSC 2000 Coburg unentschieden.
Der VfL Lübeck-Schwartau, dessen Namensänderung von VfL Bad Schwartau in den jetzigen 2017 stattgefunden hat, gehörten zu den Teams, die in der Vorsaison erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt schafften. In die aktuelle Spielzeit waren sie mit einem wenig verändertem Kader gestartet. Bestens eingeschlagen hat seitdem ihr prominentester Neuzugang Magnus Holpert, dessen Vater und Onkel Bundesligalegenden sind. Der 23-jährige Mittelmann spielte vorher beim dänischen Kooperationspartner des VfL. Abwehrallrounder Ole Schramm war aus Potsdam dazu gekommen. Zu den weiteren Leistungsträgern im Team des jungen Trainers David Röhrig, der in seiner vierten Saison an der Ostsee tätig ist, gehören der dänische Rückraumspieler Einar Nickelsen, Linksaußen Jan-Erik Speckmann sowie Rechtsaußen und Siebenmeterschütze Paul Holzhacker. Der seit seiner Jugend für die Schwartauer aktive Spielmacher Janik Schrader weist aktuell ligaweit die meisten Assists auf.
Die Trainingswoche der HSG hatte schon früh den Fokus auf den kommenden Gegner und verlief gut und fokussiert. „Wir hatten zwei Krafteinheiten und nachmittags viele Handball-Einheiten, in den wir uns taktisch mit dem nächsten Gegner beschäftigt haben, sowohl wie wir den Angriff vom VfL Lübeck-Schwartau verteidigen, als auch wie wir deren Abwehr bespielen wollen. Der VfL verteidigt sehr hoch, mit zwei offensiven Halb-Verteidigern, die sehr mannorientiert sind und den Spielaufbau mit Stopp-Fouls unterbinden wollen. Wir werden dem mit Tempo und einem geduldigen, sicheren Spielfluss begegnen und uns darüber gute Chancen kreieren“, beschreibt Gentzel die Taktik, wie den VfL bespielen wollen. „In unserer eigenen Defensive steht vor allem das Zentrum im Fokus. Der VfL verfügt über viele gute Eins-gegen-Eins-Spieler, die mit viel Tempo und einer hohen Intensität den Weg Richtung Tor suchen. Das was ich vom VfL gesehen habe zeigt, dass die Mannschaft viel Energie und Power mitbringt, sowohl vorne als auch hinten, zudem sind sie sehr laufstark. Als Player to Watch würde ich beide Rückraum Rechten benennen. Juhl und Kingsley haben einen großen Einfluss aufs Spiel, über diese Position passiert extrem viel.
Allerdings gehe es nicht nur darum, die Stärken des Gegners zu unterbinden, sondern vor allem darum, zu den eigenen Stärken zurückzufinden. Der schwedische Rückraumspieler Gentzel fasst zusammen: „Um den Turnaround zu schaffen, müssen wir uns wieder auf uns fokussieren und zu dem zurückfinden, was uns ausmacht und was wir bereits bewiesen haben. Es gibt nichts Neues zu erfinden; wir müssen es lediglich aufs Parkett bringen. Dafür braucht es Mannschaftsgeist, viel Selbstvertrauen und die Unterstützung des heimischen Publikums“.
Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Teams in Nordhorn endete mit einem Schwartauer Auswärtssieg. Nach einer schwachen ersten Halbzeit konnte die HSG den Rückstand nicht mehr aufholen und verlor letztlich mit 31:34. Der letzte Heimsieg gegen den VfL liegt fast auf den Tag genau zwei Jahre zurück. Die Gesamtbilanz bei 24 Spielen gegeneinander seit Einführung der eingleisigen 2. HBL im Jahr 2011 weist zwölf Siege und zehn Niederlagen für unsere Mannschaft aus.
Anpfiff der Partie des 9. Spieltags ist um 17:00 Uhr, um 16 Uhr beginnt der Einlass in der EmslandArena. Für alle Kurzentschlossenen hat die Abendkasse geöffnet, oder die Karten können online über den Reservix-Ticketshop gekauft werden. Für alle, die nicht vor Ort sein können, beginnt der Dyn Livestream am Sonntag um 16:45 Uhr.





