6.12.
Nach zwei verschiedene Halbzeiten und einem zwischenzeitlichen Neun-Tore-Vorsprung gewinnt die HSG das Spiel des 14. Spieltags gegen den TuS Ferndorf mit 32:28 (17:8).
Es ist der fünfte Sieg in Folge, der am Freitagabend von der HSG eingefahren wurde und die mit 17:9 Punkten ihren 7. Tabellenplatz manifestiert. Nach einer überragenden ersten Halbzeit, als die Rot-Weißen mit 17:8 führten, drohte die Partie in der zweiten Hälfte tatsächlich noch zu kippen. Die Gäste steigerten sich so sehr, dass die Mannschaft von Mark Bult bis zum Schluss alles geben musste, um die zwei Punkte ins Ziel zu bringen.
Der HSG stand der erwartete Kader zur Verfügung. Der Gast aus dem Nordsiegerland hatte dagegen nur elf Spieler mit nach Nordhorn gebracht. Ohnehin personell gebeutelt, fehlten den Ferndorfern im Vergleich zur letzten Partie auch noch Rückraumspieler Hideg und Linksaußen Viana. Kreisläufer und Abwehrchef Mattis Michel wurde somit zu Beginn auf Außen aufgeboten.
Van der Merwe, Ruddat, Bandlow, Wilhelm, Marschall, Lux und Zintel bildeten die Anfangsformation. Sajenev rückte defensiv für Marschall aufs Parkett. Topscorer Frieder Bandlow fand direkt gut in die Partie und brachte die Rot-Weißen durch seinen bereits vierten sehenswerten Treffer mit 5:3 in Front (9.). Ferndorf hielt vornehmlich mit seinen erwartet starken Rückraumschützen dagegen. Und einmal mehr erlebte das Euregium von Beginn an eine hohe Intensität auf der Platte und starken Support von den Zuschauerrängen! 1761 Handballfans waren live dabei.
Beim 7:4 betrug der Vorsprung erstmals drei Tore, und beim 8:5 bat TuS-Trainer Ceven Klatt bereits zur ersten Auszeit (15.). Keeper Can Adanir, der im letzten Spiel noch 19 Würfe abgewehrt hatte, wurde von Baranasic ersetzt. Doch die HSG legte nach, arbeitete in der Defensive gewohnt konsequent und ging in Überzahl mit 11:6 nach vorn. Zintel und Co. spielten sehr variabel, fanden im Angriff immer wieder Lösungen und die Trefferquote stimmte. Ferndorf, dessen Spiel vor der Pause sehr viele technische Fehler aufwies, hielt den Rückstand in dieser Phase allein durch mehrere Tore über die schnelle Mitte in Grenzen.
Beim Zwischenresultat von 12:7 vergab Maximilian Lux, der vorher schon zweimal von Rechtsaußen getroffen hatte, den ersten HSG-Siebenmeter, was die ohnehin schwache Saisonausbeute seines Teams vom Strich weiter verschlechterte. Zwei weitere ganz freie Würfe fanden nicht den Weg ins Tor, doch der Gastgeber wackelte nur kurz. Als Mark Bult den roten Buzzer drückte, hieß es 14:8 (25.). Oscar Gentzel hatte die letzten drei Tore seiner Mannschaft erzielt.
Dann parierte Kristian van der Merwe gegen das Team mit der besten Siebenmeter-Quote der Liga auch einen Strafwurf, und der vor dem Seitenwechsel omnipräsente Kapitän Zintel sowie Jaris Tobeler und Elias Ruddat erhöhten den Vorsprung bis zur Pause sogar auf neun Tore. Der 5:0-Lauf war perfekt, es stand 17:8 und die Zuschauer einschließlich der kleinen, aber lautstarken Fanschar aus Ferndorf spendeten reichlich verdienten Applaus. Bemerkenswert: Torwart van der Merwe wies zur Halbzeit bei einer Quote von 53 % schon neun Paraden auf.
Den besseren Start in die zweiten dreißig Minuten erwischte eindeutig Ferndorf, das innerhalb von zwei Minuten drei Tore aufholte. Beim 18:13 hatte der mit viel Wucht aus der Pause gekommene und nun viel treffsichere TuS den Rückstand schon beinahe halbiert (35.). Auffällig in dieser Phase war, dass der Gast auch immer wieder am Kreis den freien Mitspieler fand. Nach einem abermaligen Durchbruch und dem Treffer zum 20:16 blieb Trainer Bult nichts anderes übrig, als zum Time-Out zu rufen (40.).
Doch die Abwehr seines Teams fand weiterhin keinen rechten Zugriff mehr, und HSG-Treffer wurden nun hauptsächlich und postwendend in Person des starken Rückraumshooters Julius Meyer-Siebert beantwortet. Das Spiel schien tatsächlich zu kippen. Torwart van der Merwe, der in der zweiten Halbzeit noch kaum eine Hand an den Ball bekommen hatte, verhinderte nach einem Tempogegenstoß immerhin mit einer Glanzparade ein mögliches Minus-Zwei, und der ins Spiel gekommene Kyan van Berlo erhöhte mit zwei Treffern wieder auf Plus-Vier: 24:20 (45.). Ein erstarkter TuS-Torwart Adanir, dreifaches Alu-Pech auf Seiten der HSG nach dem Wechsel und frei vergebene Würfe der Rot-Weißen ließen die Partie jedoch weiter offen bleiben. Zehn Minuten vor dem Ende bat Ceven Klatt zur Auszeit (26:22).
Nordhorn-Lingen griff nun im Sieben-gegen-Sechs an und hatte nach einem Ballverlust Glück, dass Keeper Adanir ein abermals mögliches Minus-Zwei mit einem Wurf aufs leere Tor verpasste. Doch Ferndorf, dem der dezimierte Kader tatsächlich nicht anzumerken war, gab nicht auf, reduzierte seine Fehlerzahl auf nahe Null, hatte nun auch bei Abprallern das Glück auf seiner Seite und in der zweiten Halbzeit eine fast perfekte Wurfausbeute. 29:25 stand es beim letzten Gäste-Time-Out (57.). Frieder Bandlow gelang nach erfolgreichem Kempa-Trick das 30:26, doch erst Tarek Marschalls 31:28 in der Schlussminute sorgte für die Entscheidung und Erleichterung bei allen, die es mit der HSG hielten. Am Ende stand ein 32:28 auf der Anzeigetafel. Bandlow hatte mit seinem achten Treffer den Schlusspunkt gesetzt.
Herzlichen Glückwunsch an unser Team zum fünften Sieg in Folge, und Respekt für die Gäste aus Ferndorf für eine bravouröse zweite Halbzeit, in welcher der TuS zwanzigmal erfolgreich war. Bei den Gästen ragten die Rückraumschützen Meyer-Siebert und Jansen mit sechs Treffern heraus. Nach Bandlow waren Zintel und van Berlo mit vier Toren die erfolgreichsten Schützen bei der HSG.
In der PK sprachen beide Trainer von grundlegend verschiedenen Halbzeiten. Ceven Klatt lobte sein vor der Pause „nicht anwesendes“ Team für dessen Charakter und die „tolle Reaktion“ nach dem Seitenwechsel. Auf der anderen Seite nannte Mark Bult die erste Hälfte seiner Mannschaft „fantastisch“. Mit Blick auf die zweiten dreißig Minuten hatte er natürlich einiges zu monieren, mochte sich jedoch zurecht „für einen Sieg nicht entschuldigen“. Ausdrücklich bedankte er sich bei seinem Co Frank Schumann, der in dieser Woche in Vertretung das Training geleitet hatte.
Bevor am 15. Januar die gut zweiwöchige Handball-EM in Dänemark, Schweden und Norwegen beginnt, ist die HSG Nordhorn-Lingen im Jahr 2025 noch viermal gefordert, davon finden drei Partien auswärts statt. Am Sonntag, 14.12, geht es zum TV 05/07 Hüttenberg. Es folgen das letzte Heimspiel der Hinrunde gegen Essen (20.12., 18 Uhr, in Lingen) sowie die Auswärtsfahrten nach Ludwigshafen am 23.12. und die nach Krefeld am 28.12.
Der Nachbericht wird präsentiert von BE-MOBIL.





