15.12.
Mit 28:25 hat die HSG Nordhorn-Lingen ihr Auswärtsspiel beim heimstarken TV Hüttenberg gewonnen. Der sechste Sieg nacheinander manifestiert den 7. Platz der Rot-Weißen, die bei 19:9 Zählern und einem Spiel weniger tatsächlich lediglich drei Minuspunkte hinter dem Tabellenzweiten aus Balingen liegen.
Die Chronologie: Der HSG stand das erwartete Aufgebot zur Verfügung. Beim TV Hüttenberg kehrten mit David Kuntscher und Torwart Simon Böhne zwei zuletzt fehlende Akteure zurück: Und damit direkt rein in die Partie:
Unser Team begann mit van der Merwe, Ruddat, Lux, Wilhelm, Hüter, Bandlow und Sajenev in seinem viertletzten Spiel für die HSG. Letzterer wurde zunächst offensiv von Björn Zintel ersetzt, der zwischen 2018 und 2020 selbst für Hüttenberg gespielt hatte. Die Gastgeber erwischten den besseren Start in die Partie. Beim Stand von 3:1 vergab die HSG in Person von Maximilian Lux einen Siebenmeter, was zur schwachen Wurfeffizienz in der Anfangsphase passte. Nach gut zehn Minuten, in denen sich insbesondere die Torhüter Shamir und van der Merwe hervortaten, stand es 3:3.
Sehr hart arbeiten musste unsere Mannschaft von Beginn an gegen die offensive und schwer zu bespielende 3:2:1-Abwehr der Gastgeber. Es blieb zunächst ausgeglichen und der agile Frieder Bandlow traf zum 5:5 (15.). Beim 9:7 führte der TVH im gewohnt stimmungsvollen Sportzentrum Hüttenberg wieder mit zwei Toren und Mark Bult bat zur ersten Auszeit (20.). Doch seine Maßnahmen zeigten noch keine durchschlagende Wirkung, die Rot-Weißen taten sich gerade im gebundenen Angriff schwer. Die in dieser Saison schon häufiger zutage getretene Schwäche unseres Teams bei Strafwürfen – auch Frieder Bandlow scheiterte zweimal – trug dazu bei, dass die Mittelhessen ihre Führung ausbauten: 11:8 (24.).
Ein erfolgreicher Zwischenspurt kurz vor dem Seitenwechsel brachte die HSG wieder heran. Und so hieß es in dieser von zwei jungen Schiedsrichterinnen aus dem DHB-Nachwuchskader geleiteten und von den Mannschaften auf Augenhöhe geführten Begegnung zur Pause 13:12. Frieder Bandlow (6/2) bei der HSG und der gerade vom Siebenmeter-Strich sichere Tim Rüdiger (5/4) beim TVH lagen im Tore-Ranking vorn. Wie im nahezu zeitgleich stattfindenden WM-Finale der famosen deutschen Handball-Frauen, das später leider knapp verloren ging, war zu diesem Zeitpunkt noch alles drin.
Doch was für ein Start in die zweite Hälfte: Nur Sekunden dauerte es, bis Hüttenberg zwei Ballverluste der HSG ausnutzte, den Vorsprung wieder auf +3 stellte und kurz darauf sogar auf 16:12 erhöhte. Torwart van der Merwe, der bis zur Pause eine Haltequote von fast 40 % aufwies, haderte mit seinen Vorderleuten. Wieder musste Nordhorn-Lingen einem Rückstand hinterherlaufen. Und den Zuschauern bot sich zunächst ein ähnliches Bild wie vor dem Wechsel: Ins Tempospiel kam die HSG kaum,
was auch dem guten Rückzug der Gastgeber geschuldet war. Und im Positionsangriff blieb es weiter schwierig.
Doch unser Trainer reagierte, Mark Bult nahm erste personelle Wechsel vor: Elmar Erlingsson kam auf die Platte und der ebenfalls ins Spiel gekommene und direkt impulsgebende Jaris Tobeler schaffte den Anschlusstreffer zum 17:16 (39.). Auch die Defensive stand nun wieder sicherer, doch der mehrmals mögliche Ausgleich wollte einfach noch nicht fallen – bis Trainer Bult auf das schon vielfach bewährte Sieben-gegen-Sechs stellte: Dann glückte mit Oscar Gentzel einem weiteren neuen Mann das überfällige Tor zum Gleichstand von 19:19. Erlingsson misslang nun zwar auch ein Strafwurf, doch Maximilian Lux sorgte kurz darauf für die erste Führung der Gäste, die unser Isländer per Siebenmeter-Nachwurf sogar ausbaute: Es stand 19:21, als TVH-Trainer Kneer den Time-out-Buzzer betätigte (51.). Die Crunchtime begann.
Elias Ruddat vollendete kurz darauf den 5:0-Lauf unseres Teams – lautstark bejubelt vom treuen HSG-Anhang in der Halle. Doch Hüttenberg, das nun ebenfalls mit sechs Feldspielern attackierte, kam mit zwei Treffern zurück. Und jetzt rief Mark Bult zur Auszeit (21:22, 54.). Anschließend war es Jaris Tobeler, der mit drei Toren den Vorsprung seiner Mannschaft nicht nur aufrechterhielt, sondern sogar ausbaute. Stefan Kneer nahm die letzte Auszeit der Partie (22:25, 57.).
Linksaußen Ruddat traf aus „unmöglichem“ Winkel, van der Merwe parierte im achten Versuch erstmals gegen Tim Rüdiger und beim letzten HSG-Time-Out sah es zwei Minuten vor Schluss nach einer Vorentscheidung aus. So kam es: Erlingsson sowie der in Abwehr und Angriff wieder sehr auffällige Ian Hüter machten den Deckel drauf und beim Endstand von 25:28 jubelten die Gäste mit ihren Fans, denen wir für ihren Support ein großes Dankeschön aussprechen! Der sechste Sieg in Folge war unter Dach und Fach: Herzlichen Glückwunsch!
13/7 Treffer von Rechtsaußen Tim Rüdiger hatten bei den Gastgebern nicht für Zählbares gereicht. Die meisten Tore zum HSG-Sieg steuerten Frieder Bandlow (6/2) und Ian Hüter (5) bei. Kristian van der Merwes 17 Paraden ergaben eine Quote von exzellenten 46 %.
Drei Spiele stehen für die HSG im Jahr 2025 noch an. Weiter geht’s am Samstag, den 20. Dezember, um 18 Uhr. Dann stellt sich TuSEM Essen in Lingen vor. Mit neuem Trainer holte der auf Platz 16 abgerutschte Traditionsverein am Freitag gegen N-Lübbecke zumindest wieder einen Punkt. Doch die Bilanz der HSG gegen die Ruhrpott-Schmiede ist ausgesprochen positiv: In den letzten 15 Partien gegen diesen Gegner seit 2005 hat Nordhorn-Lingen nicht mehr verloren. Also dann: Wir sehen uns am 4. Advent zum letzten Heimspiel des Jahres in der EmslandArena!





