28.12.
Der neunte Sieg in Folge in einem von Trainer Bult vorher erwarteten „verdammt schweren Spiel“ war ein hartes Stück Arbeit für die HSG Nordhorn-Lingen. Drei Tore Rückstand in der Anfangsphase, neun Tore Vorsprung kurz nach Wiederanpfiff, die wieder bis auf zwei Treffer zusammenschmolzen – und am Ende der 29:26-Auswärtserfolg. Damit überwintert die HSG mit 25:9 Punkten auf Platz 5 der 2. HBL.
Unser Team wurde in der altehrwürdigen und mit 2.239 Zuschauern sehr gut gefüllten Glockenspitzhalle von rund hundert lautstarken und allesamt mit roten und weißen Leuchtstäben ausgerüsteten Fans unterstützt, welche die Fahrt ins von Nordhorn rund 160 km entfernte Krefeld angetreten hatten. Sie sahen – nach einem auf dem Parkett live gesungenen „You’ll never walk alone“ – folgende Anfangsformation ihrer HSG, bei der Maximilian Jaeger wieder im Kader stand: Van der Merwe, Ruddat, Lux, Bandlow, Gentzel, Zintel und Sajenev in seiner letzten Partie für Nordhorn-Lingen. Den Innenblock bildete er wegen des kurzfristigen Ausfalls von Christian Wilhelm (erkrankt) anfangs mit unserem Schweden, der per Tempogegenstoß auch direkt das erste Tor des Tages warf.
Doch trotz früher Zwei-Tore-Führung und bereits zweimaliger Überzahl hieß es nach acht Minuten 4:3 für die hochmotivierten Gastgeber. Und damit nicht genug: Nach Foul an Topscorer Persson sah Elias Ruddat die Rote Karte – die erste in seiner Handballkarriere, über welche er sich sichtlich ärgerte. Es kam sogar noch dicker, denn beim 6:3 hatte Krefeld einen 5:0-Lauf hingelegt (10.). Höchste Intensität, auf beiden Seiten immer wieder monierte Schiedsrichterentscheidungen, Zeitstrafen – es war von Beginn an ein Kampf auf Biegen und Brechen, den unser Team annahm und in der 17. Minute ausglich: 7:7. Und bei der ersten Auszeit von Mark Bult stand es kurz darauf 8:8. Erste personelle Wechsel sowie die Umstellung auf eine offensivere Deckung folgten.
Beim 10:11 durch den nun zum Durchspielen „verurteilten“ Maximilian Jaeger lag Nordhorn-Lingen wieder vorn (23.). Unsere beiden Außen legten nach, und als dem wieder bärenstarken Torwart van der Merwe sein erstes Saisontor gelang, hieß es nach einem starken Zwischensprint der Rot-Weißen 11:15. Erst jetzt rief auch Krefelds Trainer Schmetz zum Time-Out. Am Ergebnis änderte sich bis zur Pause jedoch nichts mehr, in welche unser Team in Unterzahl ging. Der ebenfalls im Innenblock eingesetzte Ian Hüter saß seine zweite Zeitstrafe ab.
Die Anfangsphase der zweiten Hälfte ging klar an die Rot-Weißen. Nach nicht einmal sechs Minuten hieß es 12:20, was den Krefelder Coach zu einer diesmal frühen Auszeit veranlasste. Kurz darauf führte unsere in dieser Phase zeitweise mit vier Rückraumspielern und ohne Kreisläufer agierende Mannschaft sogar mit neun Toren Vorsprung, doch die Gastgeber kämpften und schlugen mit einem 3:0-Lauf zurück (15:21, 40.). Beim 18:22 hatten die Gelb-Schwarzen ihren Rückstand schon mehr als halbiert, als Mark Bult zur einminütigen Besprechung bat (45.).
Angeführt von Rückraumschütze Persson und nun im Sieben-gegen-Sechs agierend, verkürzte Krefeld innerhalb weniger Minuten weiter (21:23). Das Spiel war nun wieder ein offener Schlagabtausch, und die Halle war endgültig angezündet. Doch wie in den vergangenen Wochen bereits mehrfach erlebt, bewahrten die Männer um Kapitän Zintel kühlen Kopf: Der später von Krefeld-Coach Schmetz als „entscheidender Spieler“ bezeichnete Frieder Bandlow stellte nach erfolgreichem Kempa-Trick auf 21:25 (51.). Gegenüber verkürzte der starke Spielmacher Kolodziej mit seinem fünften verwandelten Siebenmeter gegen den ins Tor gerückten Tschentscher auf 23:26. Dann hielt unsere Nr. 71 gegen den vorher sechsmal erfolgreichen Persson, Bandlow stellte auf 23:28 und vier Minuten vor dem Ende schien die Entscheidung gefallen. Und so kam es: Auch in Unterzahl brachte die HSG Nordhorn-Lingen den Auswärtssieg unter Dach und Fach, der von den schon lange auf ihren Plätzen stehenden Gästefans frenetisch gefeiert wurde. Der Endstand lautete 26:29.
Unserem scheidenden Abwehr-Ass Mika Sajenev war ein Treffer leider nicht mehr vergönnt. Gleichwohl wurde er von den HSG-Anhängern mit langanhaltenden Sprechchören verabschiedet. Erfolgreichster Schütze war einmal mehr Frieder Bandlow (7/1), gefolgt von Lux, Erlingsson und Jaeger (je 4).
Nach Abschluss der Hinrunde folgt nun die Winterpause, in welcher die Handball-EM in Dänemark, Schweden und Norwegen stattfindet. Das deutsche Team beginnt direkt am 15. Januar gegen Österreich, das Finale findet am 1. Februar statt. Und für die HSG Nordhorn-Lingen geht es in der 2. HBL am Montag, den 9. Februar, weiter. Dann steht das Auswärtsspiel beim TV Großwallstadt auf dem Programm. Das erste Heimspiel im neuen Jahr steigt am Sonntag, den 15. Februar, um 17 Uhr in Lingen gegen Eintracht Hagen. Doch zunächst einmal wünschen wir allen Handball-Fans einen guten Rutsch und ein guten Start ins neues Jahr 2026.
Der Nachbericht wird präsentiert von BE-MOBIL.





